Große Verluste im Winterquartier
Von der jährlichen Wanderung
kommen viele Schwalben nicht zurück...
Vor ihrem Rückzug nach Afrika ins Winterquarier sammeln sich junge und alte Rauchschwalben meist zu Hunderten an so genannten Schlafplätzen (ab Ende Juli). Diese befinden sich oft im Röhricht von Seen und Teichen. Im Leipziger Landkreis existiert ein solcher Schlafplatz im Naturschutzgebiet Eschefelder Teiche.
Die Überwinterungsgebiete für mitteleuropäische Rauchschwalben erstrecken sich von Mittelafrika (Kongo, Uganda) bis nach Südafrika. Im afrikanischen Winterquartier sind die Vögel über Savannen, feuchten Grasländern, Sümpfen und offenen Kulturlandschaften anzutreffen, aber auch über Regen- und Nebelwäldern in 3.000 m Höhe.
In SO-Nigeria überwintern jedes Jahr im Dezember fast 1 Million Rauchschwalben. Früher wurden von der dortigen Bevölkerung - vom Ältesten des Dorfes streng reglementiert - bis zu 5.000 Schwalben je Jahr in mondhellen Nächten an ihren Schlafplätzen mit Leimruten gefangen. Derzeitig wird versucht, mithilfe einer regionalen Schweinezucht den Eiweißbedarf der Bevölkerung ganzjährig zu decken und damit den Schwalbenfang zu stoppen. Während des Herbstzuges können anhaltende Schlechtwetterperioden zum Zugstau und damit zum Massensterben von Rauch- und Mehlschwalben (Hungertod) führen. Das letzte derartige Ereignis fand 1974 statt. Damals wurden Hunderte von Schwalben von freiwilligen Helfern in Ost und West eingesammelt und per Bahn oder Flugzeug über die Alpen nach Südfrankreich oder Nordafrika verfrachtet.
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