Sommer 2013
 
Nun ist Hochsommer, nach den Wetterkapriolen des Frühjahrs, die zu einem massiven Verlust der ersten Brut geführt haben, hat sich das weitere Schwalbenjahr doch noch günstig entwickelt. Allerdings muss man anmerken, dass dadurch der Brutrhythmus erheblich durcheinander geraten ist. Während einige Rauchschwalben Anfang August noch die erste Nachbrut betreuen, haben viele schon ihre zweite erfolgreiche Brut für dieses Jahr bis zum flügge sein gebracht. Somit sind alle dazwischen liegenden Entwicklungsstufen an Jungvögeln aufzufinden. Anfang August können wir ein stolzen Ergebnis präsentieren: So wurden von uns schon etwa 520 Jungvögel beringt sowie etwa 100 Altvögel gefangen. Ein sehr seltener Fremdwiederfang mit einem Ring aus Ljubljana/Slowenien erweckte unsere große Freude. Ebenso ein sechs Jahre altes Weibchen, das in Oberpickenhain gefangen und als Jungtier in Jahnshain beringt wurde. Anfang August wurde auch der Schlafplatz in den Eschefelder Teichen wieder aufgesucht. Im Moment existieren zwei Schlafplätze mit 200-300 Individiuen. Während des Augustes waren die Rauchschwalben dabei, ihre 2. Brut zu beenden. Einige taten das bereits Anfang August. Sie begannen keine 3. Brut sondern verließen ihre Nester bereits frühzeitig in Richtung Schlafplatz. Andere Paare, versuchten es noch mit einer 3. Brut und so wurden die letzten Jungvögel von uns am 13. September beringt. Insgesamt konnten wir in diesem Jahr an den Brutorten im Kohrener Land 852 Jung- und 158 Altvögel fangen und markieren. 40 Wiederfunde waren dabei. Wir untersuchten auch, ob die von beringten Vögel aus den Vorjahren unser Untersuchungsgebiet verlassen und sich im Umfeld des Kohrener Landes ansiedeln. Deshalb wurden stichprobenartig Altvogelfänge im nördlich angrenzenden Gebiet durchgeführt. So z. B. in Wyhra, Schönau und Nenkersdorf. Leider wurden wir nicht fündig und konnten hier keine beringten Rauchschwalben auffinden.



Aktiver Schlafplatz Eschefelder Teiche seit Ende Juli

Seit Ende Juli war der Rauchschwalbenschlafplatz im Röhricht des Naturschutzgebietes Eschefelder Teiche wieder „in Betrieb“. Teilweise hielten sich hier am Abend bis 4.000 Tiere der Art, vergesellschaftet mit Uferschwalben, auf. Der Zug der Rauschwalben, vollzog sich entgegen der Erfahrungen aus den Vorjahren, auch in diesem Jahr bis Ende September (wie 2012). Einige Schwalben waren sogar bis 3. Oktober in Gebiet noch anwesend. Wir konnten von August bis September 521 Rauch- und 15 Uferschwalben mit Ringen der Beringungszentrale Hiddensee markieren. Interessant für uns sind fünfzehn eigene Wiederfunde. Wir konnten somit erstmals nachweisen, dass der Schlafplatz in den Eschefelder Teichen von den Rauchschwalben aus dem gesamten Kohrener Land aufgesucht werden, von Narsdorf über Kolka bis Benndorf. Eine neue Erkenntnis: eine von uns am Schlafplatz beringte Rauchschwalbe wurde wenige Wochen später bei Markkleeberg kontrolliert. Es besteht während des Zuges wahrscheinlich eine Verbindung zwischen den Schlafplätzen der Region.
 
 
 
LVZ Artikel vom 19. Juli 2013

LVZArtikel
 
 
Späte Rückkkehr der Rauchschwalben aus Afrika

Die Rauchschwalben kehrten in diesem Jahr spät in ihr Brutgebiet aus Afrika zurück. Nach dem langen Winter trafen die Rauchschwalben in zwei Gruppen im Kohrener Land ein. Die Erste kam innerhalb der 2. Aprilwoche an, die Zweite folgte dann Ende April bis Anfang Mai. Die letzten vereinzelten Nachzügler waren dann am 20. Mai an Brutort. Dieses Jahr zeigte sich wieder einmal wie abhängig der gesamte Bruterfolg der Vögel und somit auch der unserer Rauchschwalbe von den Witterungsverhältnissen ist. Die erste Gruppe der Rückkehrer begann auch mit dem Nestbau und der Brut und Ende Mai lagen die ersten Eier in den Nestern. Der lang anhaltende Regen im Mai und Juni mit mehr als doppelt Niederschlagsmenge als im Durchschnitt und die kühlen Temperaturen führte dazu, dass kaum Fluginsekten zu finden waren. Als Resultat daraus wurden etwa 95 Prozent aller Gelege nicht erfolgreich beendet, schon geschlüpfte Jungvögel verhungerten, viele Eier wurden nicht ausgebrütet. Selten kam es dazu, dass nur ein oder zwei Jungvögel überlebten.

 
Feuchtkaltes Wetter führte zu vielen Verlusten

Bei der Kontrolle von Mitte bis Ende Juni war es dann oft der Fall, dass die Nester mit den ersten verlorenen Bruten gemieden wurden und nun benachbarte leere oder neu gebaute Nester benutzt werden. Insgesamt sind aber in dieser ersten Nachbrut durchschnittlich viele Nester besetzt und auch die Anzahl der Brutpaare ist nur etwas geringer als im langjährigen Durchschnitt. Spannend ist die Frage, wie diese erste Nachbrut die weiterhin wechselhaften Wetterbedingungen verkraftet. Die erste Brut zieht sich so dieses Jahr bis in den Juli hinein. Auch dieses Jahr konnten wir schöne Wiederfunde erzielen. So haben wir viele Altvögel über mehrere Jahre am gleichen Brutort nachweisen können. Spitzenreiter ist ein Altvogel in Wenigossa, der seit 2007 erstmals an einem Brutort nachgewiesen werden konnte.

   
Der Rauchschwalbenzug 2013

Die Rauchschwalben kehrten in diesem Jahr spät in ihr Brutgebiet aus Afrika zurück. Die ersten Schwalben waren um den 10. April an ihren Brutpläten zu beobachten. Ein großer Teil der Schwalben kamen aber erst zwischen dem 15. und 25. April ins Kohrener Land zurück. Die Geländearbeiten werden hier ab Mitte Mai beginnen.

 

Internationales Hilfsprojekt für Rauchschwalben im Winterquartier gestartet

Wir möchten Sie als Unterstützer für ein richtungsweisendes Hilfsprojekt in Nigeria gewinnen! Sie können mit Ihrem engagiertem Handeln auch hier zuhause unseren kleinen Freunden beim Überleben helfen! weitere Infos

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Verwendungszweck: Rauchschwalbe