Kalte Witterung führt zu Verlusten an Jungvögeln
 
Die zweite Rauchschwalbenbrut fand dieses Jahr sehr spät statt. Sie zog sich bis Ende August und Anfang September hin. Normalerweise ist sie Anfang bis Mitte August abgeschlossen.
Mit der kalten und regnerischen Witterung, die wir Ende August erlebten, haben auch die nestjungen Schwalben zu kämpfen. In den letzten Tagen fanden wir immer wieder tote Jungvögel, die nur wenig befiedert waren, in ihren Nestern auf.
 
Auch 2010 Brutorttreue von Altvögeln
 
Auch in diesem Jahr konnten wir die Brutorttreue von Altvögeln bestätigen. Ein Altvogel brütet bereits seit 2006 an seinem angestammten Brutplatz in Ossa. In Dolsenhain und Altmörbitz halten Altvögel seit 2007 ihren Brutplätzen die Treue.
 
Wiederfunde von Jungvögeln
 
Ein Jungvogel, der 2007 in Altmörbitz markiert wurde, brütete dieses Jahr in ca. 200 Meter Entfernung vom Brutort. Ein anderer wurde 2006 in Meusdorf als Jungvogel beringt und brütete 2010 in Neuhof. Ein dritter Jungvogel, der 2007 in Neuhof einen Fußring erhielt, konnte dieses Jahr als Brutvogel in Jahnshain aufgefunden werden.
 

Großer Schlafplatz in Naturschutzgebiet Eschefelder Teiche
 
Der Rauchschwalbenschlafplatz im Naturschutzgebiet Eschefelder Teiche hat sich seit Ende Juli ständig vergrößert. Anfang September nächtigten bis 1.500 Schwalben im Schilf des Teichgebietes. Die Schwalben kommen in kleinen Trupps in Eschefeld an, vereinen sich zu größeren Verbänden und lassen sich bei Sonnenuntergang im Schilf nieder.
 

Kaltes Wetter lässt Rauschschwalben wegbleiben

Brutbestand 2010 in Achtjahrestief

Die kühle und feuchte Witterung der Monate April und Mai dieses Jahres führte dazu, dass die Rauchschwalben im Kohrener Land (trotz sehr früher Erstankömmlinge) erst sehr spät an ihrem Brutplatz zurückkehrten. Sie begannen noch wesentlich später -im Juni- mit ihrer Brut. Das ist auch auf darauf zurückzuführen, dass bis Ende Mai sehr viele Insekten den Schwalben als Nahrung nicht zur Verfügung standen.

Im Mai waren nur knapp 30 Prozent der Brutvögel der Vorjahre im Kohrener Land anwesend. Mitte Juni erhöhte sich aufgrund einer Erwärmung die Anzahl der Brutvögel auf über 60 Prozent des Vorjahresbestandes. Sie schritten zur ersten Brut, die durchschnittlich bis Mitte Juli andauerte (14 Tage später als in durchschnittlichen Jahren).

 

Zweite Brut 2010 erheblich später

Die späte erste Brut führte dazu, dass auch die zweite Rauchschwalbenbrut sich erheblich verzögerte. Im Moment sitzen viele Altvögel noch auf ihren Eiern. Mit dem Höhepunkt der zweiten Brut ist dann erst in der zweiten Augustwoche zu rechnen. Zu beobachten war aber auch, dass etliche Brutpaare nicht zu einer zweiten Brut schreiten. Sehr fraglich ist so, ob 2010 überhaupt dritte Bruten gewagt werden.

 

Rauchschwalbenschlafplatz schon seit Juli besetzt

Der Rauchschwalbenschlafplatz im Naturschutzgebiete Eschfelder Teiche ist 2010 schon seit Ende Juli besetzt. In der Dämmerung flogen in den letzten Tagen bis 400 Rauch- aber auch Uferschwalben ins Schilf ein. Jedoch hängt die Besetzung des Schlafplatzes stark vom Wetter ab. Nach Aussagen von Experten halten sich in Schlafplätzen bis Ende August vorrangig einheimische Rauchschwalben auf.

Interessent ist die Beobachtung, dass sich im Röhricht der Fischzuchtteiche in Windischleuba (nur ca. 3 Kilometer östlich) ein nächster großer Rauschschwalbenschlafplatz befindet.

 
Rauchschwalben wegen dem kalten Wetter noch nicht an ihren Brutplätzen
Im Kohrener Land sind derzeit nur einige Rauchschwalben an ihren Brutplatz zurückgekehrt. Das ergaben unsere aktuellen Untersuchungen. Die kalte Witterung seit Ende April hat dazugeführt, dass im Moment weniger als 40% dieser Schwalben aus ihrem Überwinterungsgebiet in Afrika wieder angekommen sind.
Wir hoffen, dass die restlichen Rauchschwalben ein besseres Wetter an ihre angestammten Brutgebiete zurückfliegen lässt. Wo die restlichen Vögel jetzt sind, ob noch südlich der Alpen oder in nahrungsreicheren heimischen Teichgebieten, das ist auch uns unbekannt. Befreundete Vogelforscher aus Italien berichteten, dass sich Anfang Mai noch Rauchschwalben auf dem Vogelzug in Mittelitalien befanden. Das sind späte Beobachtungen.

Rauchschwalben 2010 schon sehr zeitig aus dem Winterquartier zurück
Dieses Jahr konnten wir schon am 24. März die ersten Rauschschwalben im Gebiet der Eschefelder Teiche beobachten. Am 27. März jagten auf dem Staubecken Windischleuba sogar zwölf Schwalben Insekten über der Wasseroberfläche. Das sind sehr zeitige Termine für unsere Region. In den letzten Jahren erreichten uns immer erst Ende März/Anfang April die ersten, einzelnen Rauchschwalben.

Forschungsarbeiten an der Rauchschwalbe werden 2010 ab Anfang Mai fortgesetzt
Ab Mitte April erwarten wir dieses Jahr die Ankunft eines großen Teiles der Rauchschwalben im Brutgebiet. Wir werden mit Diplomanten und Praktikanten wie in den Vorjahren ab Anfang Mai unsere Forschungsarbeiten im Kohrener Land fortsetzen. Bitte schreiben Sie sich auf, wann bei Ihnen die ersten Schwalben angekommen sind, damit unsere Mitarbeiter diese wichtigen Informationen in ihre Unterlagen übernehmen können.

Schwalbenhaus sucht neuen Standort

Das Schwalbenhaus an der Staumauer in Altmörbitz ist leider in den letzten Jahre von Mehlschwalben nicht angenommen wurden. Wir suchen nun einen neuen Standort für dieses Haus im Kohrener Land. Dieser muss sich in unmittelbarer Nähe von aktuellen Mehlschwalbenbrutplätzen befinden. Außerdem sollte das attraktive Haus auch von der Öffentlichkeit zu sehen sein. Und derjenige, der dem Schwalbenhaus einen neuen Platz geben will, muss auch beim Umsetzen mit anpacken.

Das Schwalbenhaus soll Nistplätze vordergründig für Mehlschwalbe anbieten. Es kann aber auch von Mauersegler, Hausrotschwanz und Bachstelze genutzt werden.
Im Inneren des Schwalbenhauses wurden auch Ansiedlungshilfen für Fledermäuse geschaffen.