Schilfgebiete haben für durchziehende Singvögel eine überragende Bedeutung
Während unserer Fänge der Rauchschwalbe am Schlafplatz gingen uns regelmäßig auch andere Singvögel ins Netz: So zum Beispiel Schafsstelzen und Rohrammern, die ebenfalls im Röhricht nächtigen. Aber ebenso Vogelarten, die man normalerweise nicht hier erwarten würde. So fingen wir Braunkehlchen, Goldammern und Anfang September auch zwei adulte Blaukehlchen. Diese Fänge dokumentieren eindrucksvoll die Bedeutung von großen zusammenhängenden Röhrichten für den Kleinvogelzug.

Rauchschwalbenschlafplatz 2008 erst spät besetzt
Die Rauchschwalben nutzen auch in diesem Jahr die ausgedehnten Schilfgebiete der Eschefelder Teiche seit Ende Juli als Schlafplatz. Jedoch erreichte im Vergleich zum Vorjahr die Anzahl der hier übernachtenden Tier Ende August einen Höhepunkt. Wir konnten über Ringfunde aus den Vorjahren feststellen, dass sehr viele gebietsheimische Schwalben im Teichgebiet nächtigen. Aber ebenso hat das Teichgebiet für durchziehende Schwalben eine große Bedeutung. Hierfür fehlen uns noch die Wiederfunde in der Ferne markierter Vögel. Am 10. September konnten bisher die meisten Rauchschwalben auf dem Zug in dem Teichgebiete angetroffen werden.

Interessante Wiederfunde auch in diesem Jahr
Auch 2008 konnten wir wieder viele beringte Altvögel am Brutort kontrollieren. So war es möglich die These weiter zu bestätigen, dass Brutvögel über mehrere Jahre ihrem Brutort treu bleiben. So können wir mittlerweile mehrere Altvögel über 5 Jahre am gleichen Brutort beobachten. Bemerkenswert ist ein Jungvogel, der 2003 in Jahnshain beringt wurde, der seit 2005 mittlerweile vier Jahre in Dolsenhain brütet. Ebenso gelingt es uns immer wieder Ansiedlungen von nestjung beringten Schwalben der Vorjahre in Nachbarorten festzustellen. Erstmalig gelang es uns auch Umsiedlungen von Rauchschwalben zwischen verschiedenen Ortschaften nachzuweisen. So brütete eine adulte Rauschwalbe bis 2005 im DRK-Heim in Kohren-Sahlis. Durch Umbaumaßnahmen gingen Brutplätze verloren. Heute hat die Schwalbe in Theusdorf ihren neuen Brutplatz gefunden.

2008 bedeutend weniger Brutpaare im Revier
Im Juni diesen Jahres kamen auch noch einige Brutpaare, die nicht Anfang Mai mit dem Brutgeschehen begonnen hatten, in ihre Reviere zurück. Jedoch mussten wir konstatieren, dass 2008 wesentlich weniger Rauchschwalben zur Brut schritten, als in den Vorjahren. Wir schätzen, dass nur 60% des Bestandes der Vorjahre im Kohrener Land zur Brut anwesend war. Das machte sich besonders in den Großställen und an Einzelbrutplätzen bemerkbar.

An die erste Brut schloss sich wie üblich eine zweite an, die mit durchschnittlichem Erfolg aber mit nicht höherer Anzahl der Brutpaare wie teilweise in den Vorjahren stattfand. Eine dritte Brut wurde 2008 von den meisten der Rauchschwalbenbrutpaare, analog der Vorjahre, nicht getätigt.

Rauchschwalbenerfassung 2008 hat begonnen
Mai 2008: Seit einer Woche erfassen Mitarbeiter der GRÜNEN LIGA und Studenten der Universität Leipzig im Kohrener Land den aktuellen Bestand der Rauchschwalbe. Bis jetzt haben sich erst weniger als 50% des Brutbestandes der Vogelart im Brutgebiet eingefunden. Teilweise sind schon die Gelege vorhanden. In einem Gehöft in Ossa sind bereits die ersten Jungvögel geschlüpft.

Rauchschwalbe ist aus Überwinterungsgebiet zurückgekehrt
11.04.2008: Nachdem sich in den letzten Tagen schon einzelne Gruppen von Rauchschwalben im Brutgebiet wieder eingefunden haben, konnte heute an der Elbe in Dresden ein deutlicher Rauchschwalbenzug beobachtet werden.