Rauchschwalbenerfassung und -markierung auch 2007 fortgesetzt
Auch in diesem Jahr werden im Kohrener Land wieder die Brutplätze der Rauchschwalbe erfasst, bearbeitet sowie Jung- und Altvögel mit Ringen der Vogelwarte Hiddensee markiert. Wir hoffen auch weiterhin auf die bewährte Unterstützung der Bevölkerung des Kohrener Landes. Wir erwarten mit Sehnsucht, dass ab Anfang April der Schwalben aus ihren Überwinterungs-quartieren im südlichen Afrika zu ihren angestammten Brutplätzen zurückkehren.

Die ersten Rauchschwalben kehrten in diesem Jahr schon relativ zeitig aus ihren Winterquartieren im Süden Afrikas in ihr Brutgebiet zurück. So konnten bereits Ende März in Wüstenhain die ersten Schwalben angetroffen werden. Die Mehrzahl der Brutpaare aber kam mit der warmen Witterung in der Woche nach Ostern im Kohrener Land an.

Seit Ende April sind auch dieses Jahr wieder Studenten der Universität Leipzig im Kohrener Land tätig. Innerhalb ihres halbjährigen Praktikums Verhaltensökologie führen sie verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen an der Rauchschwalbenpopulation durch. Während ihrer ersten Erfassungen Anfang Mai stellten die Studenten fest, dass min. 30% der Brutpaare noch nicht im Brutgebiet angekommen waren. Mittlerweile hat sich die Situation etwas verändert: An vielen Brutplätzen konnten genauso viele Schwalben wie in den Vorjahren festgestellt werden. An einigen Orten brüteten sogar einige Brutpaare mehr. Bemerkenswert ist, dass dieses Jahr an fünf Orten Nester mit sieben Eiern aufgefunden wurden. Das lässt auf ein gutes Nahrungsangebot schließen. Siebener Gelege sind normaler Weise relativ selten. Wir haben in den bisherigen fünf Jahren unsere Untersuchungen im Kohrener Land nur einmal ein Gelege mit sieben Eiern feststellen können.
Innerhalb einer Kälteperiode im Mai traten aber auch Gelegeverluste der Schwalben auf. Mehrfach sind uns die Verluste unerklärlich, da keine Räuber die Nester der Schwalben herankamen! Wir vermuten, dass die Altvögel der Rauchschwalbe in Kälteperioden ihre Eier selbst auffressen. Auch dieses Jahr konnten wir zahlreiche Wiederfunde in den Vorjahren beringter Rauchschwalben erzielen. Das waren es vorrangig Altvögel, die eine relative Brutorttreue aufweisen. Ein aktueller Wiederfund erscheint uns besonders bemerkenswert. Die Schwalbe wurde 2002 nestjung in der Rinderanlage in Neuhof markiert. 2004, 2005 sowie dieses Jahr konnte die Schwalbe in Kohren-Sahlis als Brutvogel nachgewiesen werden.

Stand 13.08.07

An dieser Stelle soll nach nachgetragen werden, dass wir in diesem Jahr Ursachen für den Verlust von Eiern und Nestjungen identifizieren konnten.
In der Rinderintensivanlage in Meusdorf dringen Rabenkrähen regelmäßig in das Innere der Anlagen ein und raubten Nester aus. Zahlreiche Grundstücksbesitzer berichten über Nestverluste durch Waldkauz und Schleiereule, auch innerhalb von Räumen, die z. B. nur über eine offen stehende Tür erreichbar sind. In Dolsenhain entpuppte sich der Buntspecht als Nesträuber von Mehlschwalben. Er hackte mehrere nebeneinander liegende Nester auf und raubte deren Inhalt.

Die Rauchschwalben im Kohrener Land ziehen jetzt die Jungvögel der 2. Brut auf. Entgegen den Trends der Vorjahre, in denen zur Zeit der 2. Brut immer mehr Brutpaare als in der 1. Brut anwesend waren, sind 2007 weniger Brutpaare im Untersuchungsgebiet anwesend. Die Eianzahl ist wie üblich in der 2. Brut geringer. Während der kühlen und feuchten Witterung Ende Juli traten viele Verluste an Nestlingen auf.

Wir konnten auch 2007 wieder zahlreiche interessante Wiederfunde unserer beringten Rauschschwalben aufweisen. So haben wir zahlreiche Altvögel nach einem Jahr wieder am Brutort und auch einige Wiederansiedlungen von beringten Jungvögeln im Untersuchungsgebiete nachweisen können. Ebenso ist es uns gelungen, Nachweise der Wiederansiedlung von in den Vorjahren beringten Jungvögeln genau am Beringungsort zu erzielen. Das ist nicht üblich!
Auch interessante Wiederfunde sollen hier benannt werden. So konnte ein Jungvogel von 2002 aus Rüdigsdorf jetzt in Wüstenhain als Brutvogel nachgewiesen werden. Ein 2002 in Neuhof erbrüteter Jungvogel brütet seit einigen Jahren regelmäßig in Kohren-Sahlis und ein Jungvogel von 2003 aus Jahnshain ist Brutvogel in Dolsenhain (Die Wiederfundliste der Homepage wird in Kürze aktualisiert).

Der Rauchschwalben-Schlafplatz im Naturschutzgebiet Eschfelder Teiche ist seit Anfang August wieder in Benutzung. Derzeit nächtigen zwischen 1000 und 2000 Rauchschwalben im Röhricht des Teichgebietes. Wir gehen davon aus, dass sich am Schlafplatz zur Zeit vorwiegend Jungvögel der 1. Brut aus der Region aber auch Durchzügler aus Skandinavien aufhalten.


Im November 2007 wurde an der Staumauer der Talsperre Altmörbitz ein Schwalbenhaus errichtet. Dieses Vorhaben realisierte die Stadtverwaltung Kohren-Sahlis mit Unterstützung der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt.
Das Schwalbenhaus wurde gebaut, um neue und zusätzliche Nistmöglichkeiten im Kohrener Land für die Mehlschwalbe zu schaffen. In Rahmen der Gebäude-sanierung sind in Altmörbitz viele Nistplätze der geschützten Vogelart verlorengegangen. Das Schwalbenhaus stellt eine Ergänzung und Erweiterung des Naturerlebnispfad an der Talsperre dar.

Das Schwalbenhaus soll Nistplätze vordergründig für Mehlschwalbe anbieten. Es kann aber auch von Mauersegler, Hausrotschwanz und Bachstelze genutzt werden.
Im Inneren des Schwalbenhauses wurden auch Ansiedlungshilfen für Fledermäuse geschaffen.


Rückblick 2007
Rauchschwalbenerfassung und -markierung auch 2007 fortgesetzt
Auch in diesem Jahr werden im Kohrener Land wieder die Brutplätze der Rauchschwalbe erfasst, bearbeitet sowie Jung- und Altvögel mit Ringen der Vogelwarte Hiddensee markiert. Wir hoffen auch weiterhin auf die bewährte Unterstützung der Bevölkerung des Kohrener Landes. Wir erwarten mit Sehnsucht, dass ab Anfang April die Schwalben aus ihren Überwinterungsquartieren im südlichen Afrika zu ihren angestammten Brutplätzen zurückkehren.
Frühe Rückkehr aus den Überwinterungsgebieten
Die ersten Rauchschwalben kehrten in diesem Jahr schon relativ zeitig aus ihren Winterquartieren im Süden Afrikas in ihr Brutgebiet zurück. So konnten bereits Ende März in Wüstenhain die ersten Schwalben angetroffen werden. Die Mehrzahl der Brutpaare aber kam mit der warmen Witterung in der Woche nach Ostern im Kohrener Land an.

Ergebnisse der Untersuchungen 2007 liegen vor
Seit Ende April sind auch dieses Jahr wieder Studenten der Universität Leipzig im Kohrener Land tätig. Innerhalb ihres halbjährigen Praktikums Verhaltensökologie führen sie verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen an der Rauchschwalbenpopulation durch. Während ihrer ersten Erfassungen Anfang Mai stellten die Studenten fest, dass min. 30% der Brutpaare noch nicht im Brutgebiet angekommen waren. Mittlerweile hat sich die Situation etwas verändert: An vielen Brutplätzen konnten genauso viele Schwalben wie in den Vorjahren festgestellt werden. An einigen Orten brüteten sogar einige Brutpaare mehr. Bemerkenswert ist, dass dieses Jahr an fünf Orten Nester mit sieben Eiern aufgefunden wurden. Das lässt auf ein gutes Nahrungsangebot schließen. Siebener Gelege sind normaler Weise relativ selten. Wir haben in den bisherigen fünf Jahren unsere Untersuchungen im Kohrener Land nur einmal ein Gelege mit sieben Eiern feststellen können. Innerhalb einer Kälteperiode im Mai traten aber auch Gelegeverluste der Schwalben auf. Mehrfach sind uns die Verluste unerklärlich, da keine Räuber die Nester der Schwalben herankamen! Wir vermuten, dass die Altvögel der Rauchschwalbe in Kälteperioden ihre Eier selbst auffressen. Auch dieses Jahr konnten wir zahlreiche Wiederfunde in den Vorjahren beringter Rauchschwalben erzielen. Das waren es vorrangig Altvögel, die eine relative Brutorttreue aufweisen. Ein aktueller Wiederfund erscheint uns besonders bemerkenswert. Die Schwalbe wurde 2002 nestjung in der Rinderanlage in Neuhof markiert. 2004, 2005 sowie dieses Jahr konnte die Schwalbe in Kohren-Sahlis als Brutvogel nachgewiesen werden.

Nestverluste identifiziert
An dieser Stelle soll nachgetragen werden, dass wir in diesem Jahr Ursachen für den Verlust von Eiern und Nestjungen identifizieren konnten. In der Rinderintensivanlage in Meusdorf drangen Rabenkrähen regelmäßig in das Innere der Anlagen ein und raubten Nester aus. Zahlreiche Grundstücksbesitzer berichteten über Nestverluste durch Waldkauz und Schleiereule, auch innerhalb von Räumen, die z. B. nur über eine offen stehende Tür erreichbar sind. In Dolsenhain entpuppte sich der Buntspecht als Nesträuber von Mehlschwalben. Er hackte mehrere nebeneinander liegende Nester auf und raubte deren Inhalt.
Entgegen den Trends der Vorjahre, in denen zur Zeit der 2. Brut immer mehr Brutpaare als in der 1. Brut anwesend waren, brüteten 2007 weniger Brutpaare im Untersuchungsgebiet zu Zeiten der 2. Brut. Wir konnten eine "übliche" Eianzahl registrieren, die wie immer in der 2. Brut etwas geringer ausfiel. Während der kühlen und feuchten Witterung Ende Juli traten viele Verluste an Nestlingen auf.

Neue Wiederfunde 2007
Wir konnten auch 2007 wieder zahlreiche interessante Wiederfunde unserer beringten Rauschschwalben erzielen. So haben wir zahlreiche Altvögel nach einem Jahr wieder am Brutort und auch einige Wiederansiedlungen von beringten Jungvögeln im Untersuchungsgebiete nachweisen können. Ebenso ist es uns gelungen, Nachweise der Wiederansiedlung von in den Vorjahren beringten Jungvögeln genau am Beringungsort zu erbringen. Das ist nicht üblich! Interessante Wiederfunde sollen hier benannt werden. So konnte ein Jungvogel von 2002 aus Rüdigsdorf jetzt in Wüstenhain als Brutvogel nachgewiesen werden. Ein 2002 in Neuhof erbrüteter Jungvogel brütet seit einigen Jahren regelmäßig in Kohren-Sahlis und ein Jungvogel von 2003 aus Jahnshain ist Brutvogel in Dolsenhain. Siehe: Rubrik Wiederfunde.

Schlafplatzfang im NSG Eschefelder Teiche
Der Rauchschwalben-Schlafplatz im Naturschutzgebiet Eschfelder Teiche war 2007 seit Anfang August wieder in Nutzung. So nächtigten von Anfang August bis Mitte September mind. zwischen 1000 und 2000 Rauchschwalben im Röhricht des Teichgebietes. Gegen Ende September ist der Schlafplatz erloschen. Wir konnten nachweisen, dass viele Jung -und Altvögel aus unserem gesamten Untersuchungsgebiet im Kohrener Land Schlafplatz in den Eschefelder Teichen übernachten. Ebenso besuchen natürlich auch viele Durchzügler den Schlafplatz.

Weißstirnige Durchzügler -Herkunft noch unbekannt - Wer kann helfen?
Junge Rauschschwalben mit einer hellen Stirn, dieses Phänomen ist uns an den Schlafplätzen in Vorjahren schon mehrfach aufgefallen. 2007 achteten wir konzentrierter darauf: So hatten im August bis zu 70% der gesamten am Schlafplatz gefangenen Jungvögel eine weiße Stirn. Die Farbvarianten gingen von einer hellen über eine gescheckten Stirn bis zu vollständig braunen Varianten. Woher kommen diese Weißstirner? Wie haben uns mit bereits mit nationalen Experten in Verbindung gesetzt - jedoch ohne Erfolg. Wissen Sie mehr darüber - Nehmen sie Kontakt mit uns auf! Gern schicken wir Ihnen auf den elektronischem Weg auf Belegfotos.